Checkliste Patientenübergabe – das ABS-Briefing
Die Arbeitsgruppe „Optimierung der Patientenübergabe vom Rettungsdienst an die Ambulanz“ wurde von Diplompfleger (DGKP) und Rettungssanitäter Benjamin Walder und von Günther Schwemberger, LRD der Bezirksstelle Schwaz initiiert. In diesem Projekt wurde in Zusammenarbeit mit dem ÄLRD-Team und der Pflegedirektion Schwaz mit Hilfe von zwei Umfragen das diplomierte Ambulanzpersonal aus drei Tiroler Krankenhäusern (Schwaz, Reutte, Innsbruck) sowie die Mitarbeiter des Rettungsdiensts Tirol zur Übergabesituationen befragt. Ziel dieser Umfragen war es, anhand der Ergebnisse eine Checkliste zu den wichtigsten pflege-/patientenrelevanten Informationen zu entwickeln, die von RD-Mitarbeitern und vom Pflegepersonal zur „standardisierten Patientenübergabe“ verwendet werden kann. Nach Ausrollung und entsprechender Evaluierung soll die „Checkliste Patientenübergabe – das ABS-Briefing (Aufnahmeinformation-Begleitinformation-Sozialanamnese“ in allen Tiroler Fondskrankenhäusern eingeführt werden.
Das offizielle Roll-Out der standardisierten Patientenübergabe in den drei Krankenhäusern Schwaz, Innsbruck und Reutte erfolgte mit 11.01.2016. Entsprechendes Schulungsmaterial (Memocard, Trainerleitfaden, Präsentation Fallbeispiel, Fotoserie Rollenspiel) wurde dem Pflegepersonal und den Bezirksausbildungsreferenten zur Verfügung gestellt. Das ABS-Briefing fließt in die Grundausbildung zum Rettungssanitäter ein. Plakate zum ABS-Briefing wurden in allen Notaufnahmen angebracht. Der eingereichte Projektantrag beim Tiroler Gesundheitsfonds wurde genehmigt und zur Finanzierung des Schulungsvideos zur standardisierten Patientenübergabe verwendet. Letzteres steht mit Frühjahr 2016 zur Verfügung. Ziel ist es, die standardisierte Patientenübergabe in Zukunft auch auf Tiroler Pflegeeinrichtungen und Ordinationen auszudehnen.
Aus Qualitätsmanagement-Perspektive wurde mit dem „ABS-Briefing“ im Rettungsdienst Tirol eine potentiell nachhaltige Struktur zur Optimierung der Patientenübergabe vom Rettungsdienst an die Ambulanz eingeführt. Die intensive Zusammenarbeit zwischen Rettungsdienst und Pflegepersonal war der Erfolgsfaktor dieses Projekts. In Bezug auf pflege- und patientenrelevante Information und Dokumentation ist nun ein einheitlicher Standard vorgegeben. Patienten- und Mitarbeitersicherheit wird damit verbessert.