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Medieninformation, Amt der Tiroler Landesregierung, Mag. Robert Schwarz, 4.7.2016

Bei Blaulicht und Sirene richtig reagieren

Die Landesregierung hat gemeinsam mit den Tiroler Blaulichtorganisationen den einminütigen Spot „Blaulicht und Folgetonhorn – was tun?“ produziert, der jetzt in den Tiroler Kinos vor Filmbeginn gezeigt und im Fernsehen ausgestrahlt wird: Diese Aktion zur Verbesserung der Verkehrssicherheit läuft bis 4. August 2016. Die Filmpremiere fand heute, Montag, im Metropolkino in Innsbruck in Anwesenheit der zuständigen Regierungsmitglieder und der Führungskräfte von Polizei, Rettung und Feuerwehr statt. Die zehnminütige Langfassung des Kinospots wird von den Blaulichtorganisationen, Autofahrerklubs sowie Fahrschulen zu Schulungszwecken eingesetzt. Dieser Film des Landes ist auch für alle Interessierten online über das Videoportal YouTube abrufbar.
Wenn auf Fahrzeuge mit Blaulicht und Sirene nicht richtig reagiert wird, können VerkehrsteilnehmerInnen zu Schaden kommen. Auch die Einsatzteams selbst können durch das unaufmerksame oder unsichere Verhalten von FahrzeuglenkerInnen oder FußgängerInnen gefährdet werden. Im Falle des Rettungsdienstes können außerdem NotfallpatientInnen auf dem Weg ins Krankenhaus ein weiteres Mal zum Unfallopfer werden: wenn andere VerkehrsteilnehmerInnen die Begegnungsregeln mit einem Einsatzfahrzeug missachten.

LHStv Josef Geisler, Sicherheitsreferent der Landesregierung:
„Mehr als 150.000 Mal pro Jahr werden Rettung und Feuerwehr von der Leitstelle Tirol alarmiert und rücken zum Einsatz aus. Mehr als die Hälfte aller Rettungseinsätze sind Blaulichteinsätze. Bei der Feuerwehr wird fast jeder Einsatz mit Blaulicht gefahren.
Dabei kommt es immer wieder zu Verzögerungen und prekären Situationen, weil VerkehrsteilnehmerInnen falsch oder gar nicht reagieren. Mit diesem Filmspot will das Land Tirol für mehr Sicherheit sorgen: Zum Ersten, weil das richtige Verhalten der VerkehrsteilnehmerInnen auch deren eigene Sicherheit erhöht. Zum Zweiten, weil Einsatzkräfte schneller am Einsatzort helfen können, wenn sie den Weg dorthin rasch bewältigen können. Tirol ist spitze, was Hilfe und Versorgung im Notfall anlangt. Ob Rettung, Feuerwehr, Polizei, Berg- oder Wasserrettung. Schnelle Hilfe ist garantiert.“

LHStvin Ingrid Felipe, Verkehrsreferentin der Landesregierung:
„Die Verkehrssicherheit ist mir ein zentrales Anliegen, dem wir in Zusammenarbeit zwischen den für Verkehrsplanung, Verkehrsrecht und Straßenbau zuständigen Abteilungen im Land große Aufmerksamkeit zukommen lassen. Der neueste Beitrag zur Bewusstseinsbildung in einer TV-Einschaltung, für den das Land Tirol und das Kuratorium für Verkehrssicherheit zuständig sind, wurde dieses Jahr erstmals von Jugendlichen gemeinsam mit einer Werbeagentur entwickelt. Denn es sind die besonders Jungen und die Älteren, die leider häufig Opfer von Verkehrsunfällen werden. Deswegen ist die vorliegende Initiative der Blaulichtorganisationen, die für die schnelle Zufahrt der Rettungskräfte zu Unfallorten sorgen soll, ein wertvoller Beitrag.“

Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg, zuständig für das Rettungswesen:
„Wenn VerkehrsteilnehmerInnen bei der Begegnung mit Einsatzfahrzeugen nicht richtig reagieren, dann kostet das zumindest wertvolle Zeit. Vor fünf Jahren wurde das Rettungswesen mit dem Rettungsdienst Tirol landesweit neu organisiert. 70 Prozent der Einsätze treffen mittlerweile binnen zehn Minuten bei den PatientInnen ein. Schneller und professioneller funktioniert die Rettungskette zwischen Einsatzort und Krankenhaus. Der Kinospot des Landes zeigt anhand von konkreten Beispielen deutlich auf, wie ich als Fahrzeuglenker oder Fußgänger jede Unfallgefahr vermeide und nicht zum Verkehrshindernis für einen Einsatzwagen im Einsatz werde. Bitte folgen Sie diesem Beispiel!“

Peter Hölzl, Landesfeuerwehrkommandant:
„Werden wir zu einem Brandeinsatz oder Unfall gerufen, zählt jede Minute. Uneinsichtige AutofahrerInnen, abgelenkte FußgängerInnen oder die fehlende Rettungsgasse auf der Autobahn verzögern die schnellstmögliche Versorgung der Betroffenen und erhöhen das Risiko aller Einsatzkräfte. Jeder von uns könnte im nächsten Augenblick selbst der Betroffene sein. Das richtige Verhalten bei Einsatzfahrten mit Sondersignal sollte daher nicht nur Thema der Verkehrserziehung von Kindern und Jugendlichen sein, es benötigt auch eine entsprechende Vorbildwirkung der Erwachsenen. Diese Vorbildwirkung immer wieder einzumahnen, ist aus Sicht der Feuerwehr besonders wichtig.“

Andreas Karl, Geschäftsführer Rettungsdienst Tirol:
„Viele VerkehrsteilnehmerInnen sind unsicher und nervös, wenn sich Rettung oder Notarzt mit Blaulicht und Folgetonhorn nähern. Oft werden sie noch zusätzlich abgelenkt. Telefonieren - auch mit Freisprecher oder ‚Ohrstöpseln‘ - vermindert die eigene Aufmerksamkeit. Und Kinder oder Menschen mit Beeinträchtigungen hören ein Folgetonhorn oft zu spät oder sogar überhaupt nicht. Genau das birgt Gefahren nicht nur für unsere Einsatzteams und PatientInnen, sondern für alle VerkehrsteilnehmerInnen. Verhalten Sie sich bitte besonders aufmerksam, wenn Sie ein Einsatzfahrzeug mit Sondersignal bemerken. Wir wollen ohne Gefährdung aller Beteiligten rasch und vor allem sicher ans Ziel kommen.“

Adolf Schinnerl, Ärztlicher Leiter Rettungsdienst Tirol:
„Als Ärztlicher Leiter Rettungsdienst des Landes Tirol zählt es zu meinen Aufgaben, die hohe Qualität der Versorgung durch das Rettungs- und Notarztwesen zu erhalten. Schnellstmögliche Hilfe kommt in den meisten Fällen bodengebunden über die Straße. Die Sicherheit im Straßenverkehr ist daher bei Einsatzfahrten eine unabdingbare Voraussetzung für die professionelle Versorgung unserer NotfallpatientInnen. Aus diesem Grund ist es notwendig, alle VerkehrsteilnehmerInnen für das richtige Verhalten gegenüber Blaulicht und Folgetonhorn zu sensibilisieren. Für alle Blaulichtorganisationen gilt: ‚Der Mensch steht im Mittelpunkt unserer Bemühungen‘ - und jeder Verkehrsteilnehmer kann durch sein Verhalten diese Bemühungen wesentlich unterstützen.“

Markus Widmann, Leiter der Verkehrspolizei in Tirol:
„Besondere Ereignisse erfordern besondere Maßnahmen und deshalb ist es manchmal erforderlich, dass die Polizei einen Einsatzort in kürzest möglicher Zeit erreichen kann. Je schneller die Polizei vor Ort ist, umso effektiver können Menschen, die sich beispielsweise durch schwere Straftaten oder infolge verschiedenster Unfälle in außergewöhnlicher Gefahr oder einer Notlage befinden, wirksam unterstützt werden. Es ist mir daher wichtig, die VerkehrsteilnehmerInnen dafür zu gewinnen, bei herannahenden Einsatzfahrzeugen richtig zu reagieren und so deren rasche wie sichere An- und Abfahrt zu ermöglichen.“

Film "Blaulicht und Folgetonhorn" auf YouTube