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Freitag, 29. März 2019
Einleitung: Vom Wollen, zum Können, zum Tun
Andreas Karl, MSc, Geschäftsführer der Rotes Kreuz Tirol gemeinnützige Rettungsdienst GmbH
09:30 – 11:00 Integrierte Versorgungskonzepte: Neustrukturierung der Notfallmedizin
Auswirkungen der Neustrukturierungen in der Notfallmedizin auf RD-Mitarbeiter und Notärzte
Dr. Andreas Günther, DTM&H, Ärztlicher Leiter Rettungsdienst der Stadt Braunschweig
Die Strukturen der Notfallversorgung verändern sich. Damit der Rettungsdienst eine angemessene notfallmedizinische Versorgung leisten kann, muss er sich in diese veränderten Strukturen integrieren und sich enger mit anderen Versorgern verzahnen. An Beispielen wie ambulanten Kontakten mit dem Rettungsdienst werden Herausforderungen dieser Neustrukturierung und die weitreichenden Auswirkungen auf das Tätigkeitsfeld von RD-Mitarbeitern und Notärzten verdeutlicht.
Gesundheitshotline 1450 - Roadmap für Tirol
Mag. Bernd Noggler, Geschäftsführer Leitstelle Tirol
Die telefonische Gesundheitsberatung 1450 gibt rund um die Uhr, somit an sieben Tagen in der Woche, Auskünfte zu Gesundheitsfragen aller Art und berät die Anrufer über die weitere Vorgehensweise. Damit kann Anrufern "Wenn's weh tut" geholfen werden, die Dringlichkeit ihres Gesundheitsproblems abzuschätzen und einzustufen. In Tirol wird 1450 ab Herbst 2019 operativ durch die Leitstelle Tirol betrieben, die 1450 Gesundheitsberatung selbst durch geschultes diplomiertes Krankenpflegepersonal durchgeführt. Akute Fälle werden natürlich von der Leitstelle Tirol direkt an die Partner der Rettungsdienste weitergeleitet.
Pflegenotdienst, ein Modell der Zukunft?
Franz Bittersam, MA, Geschäftsführer, Johanniter Tirol
Die Zahl älterer und alter Menschen mit Mehrfacherkrankungen und Pflegebedürftigkeit nimmt zu. Multimorbidität ist mehr als die Summe einzelner Erkrankungen und geht häufig mit Inkontinenz, kognitiven Defiziten, Immobilität, Sturzgefährdung und Schmerzen einher. Den Zustand eines Menschen mit Pflegebedarf kennzeichnet ein Höchstmaß körperlicher, psychischer und sozialer Vulnerabilität. Wie wird sich dieser Umstand auf den Rettungsdienst 2030 auswirken? Kann ein Pflegenotdienst hier ein Modell der Zukunft sein?
11:30 – 13:00 Der RD-Mitarbeiter der Zukunft: Qualifikation, Berufsbild, Karriere
Der Field Supervisor der Wiener Berufsrettung
Michael Girsa, MBA, Organisatorischer Leiter der Schulstation, Berufsrettung Wien
Seit 2012 arbeiten die Wiener Berufsretter mit einem Field Supervisor System (FISU). Zusätzlich zu den Rettungs- und Notarztmitteln wird der FISU zu hoch priorisierten Einsätzen wie z.B. vermuteter Lebensbedrohung, Atem- oder Kreislaufstillstand bzw. schwer Verletzte nach Arbeits- oder Verkehrsunfällen gerufen. FISU beobachten und dokumentieren den Einsatz wertfrei und übermitteln und diskutieren diese Beobachtungen in der Einsatznachbesprechung im Team. Ebenso fließen ihre Beobachtungen in die laufende Qualitätssicherung sowie in Aus- und Fortbildungen der Berufsrettung Wien ein.
Notfallsanitäter, Notkompetenzen quo vadis?
Dr. Thomas Fluckinger, Chefarzt Rotes Kreuz Tirol, Medizinischer Leiter der Rotes Kreuz Tirol gemeinnützige Rettungsdienst GmbH
Das SanG ist derzeit im Prozess der Novellierung. Sind die derzeitigen Notkompetenzen noch sinnvoll/ausreichend? Sollten NKV/NKA zusammengelegt werden? Braucht es eine Notkompetenz Interhospitaltransport bei zunehmender Patientenverlegung durch die Spezialisierung der Krankenhäuser? Welche Notkompetenz dient dem Patienten, welche entlastet den Notarzt? Ein großes Feld mit vielen Notwendigkeiten aber auch Wünschen. Quo vadis Notkompetenz?
CRM-Ausbildungsmodell im Rettungsdienst Tirol
Armin Laiminger, Lehrsanitäter, stv. Leiter der RK-Landesakademie
Bei der Versorgung von Patienten treten immer wieder kritische Situationen auf. Diese werden oft durch sogenannte „Human Factors“ hervorgerufen. Probleme in der Umsetzung von Fachwissen, Einsatzstress, mangelndes Teamwork oder unzureichende Kommunikation gefährden den Behandlungserfolg. Crew-Resource-Management (CRM) ermöglicht medizinische Maßnahmen in schwierigen Einsatzbedingungen strukturiert als Team umzusetzen. Der Vortrag stellt die geplante Implementierung von CRM im Rettungsdienst Tirol vor.
14:30 – 16:00 Update Risikomanagement: CRM / Simulation
Implementierung von Simulationstrainings im Rettungsdienst: Über welche Kompetenzen muß das Lehrpersonal verfügen?
Stephan Grosch, Leiter Simulationszentrum, DRK Rettungsdienst Mittelhessen, Marburg
Die Implementierung eines Simulationstrainings im Rettungsdienst, inklusive Zertifizierung von erweiterten Versorgungsmaßnahmen, löst große Ängste bei unseren Mitarbeitern/innen aus. Diese heißt es durch die Trainer/innen aufzufangen, und eine positive Lernatmosphäre zu schaffen. Vor ähnlichen Herausforderungen stehen wir in der Ausbildung von Notfallsanitäterinnen und Notfallsanitätern, hier besteht die Schwierigkeit für uns als Trainer/innen, im Wechsel unserer Rolle vom Lehrer zum Trainer/in.
NAsim25: Ein Ausbildungsmodell für den Rettungsdienst?
Dr. Hartwig Marung, Ärztl. Gutachter, Medizinischer Dienst der Krankenversicherung Nord, Lübeck
Die Anforderungen an Einsatzkräfte in der Notfallrettung steigen: Zunehmend müssen multimorbide Patienten mit komplexen Erkrankungsmustern versorgt werden. Gleichzeitig stellen seltene Ereignisse wie geburtshilfliche Notfallsituationen oder pädiatrisches Atemwegsmanagement eine Herausforderung dar. Kann das Ausbildungskonzept NAsim25 zu einer besseren Vorbereitung beitragen? Und wo liegen dessen Schwachpunkte? Antworten auf diese und weitere Fragen sollen der Vortrag und die anschließende Diskussion geben.
CIRS und telemedizinische Voranmeldung in die Notaufnahme
Priv.-Doz. Dr. Markus Wehler, Chefarzt Zentrale Notaufnahme und IV. Medizinische Klinik, Klinikum Augsburg
Wiederholte CIRS-Fälle waren u.a. der Auslöser, um die Voranmeldung der Patienten vom Rettungsdienst in die Zentrale Notaufnahme (ZNA) des Klinikums Augsburg zu optimieren. Hierfür wurde die telemedizinische Voranmeldung mit standardisierten Voranmeldekriterien über das NIDApad, die telefonische Alarmierung der krankenhausinternen Ressourcen und Kapazitäten über den NIDAserver sowie die Dokumentation durch standardisierte Übergabeprotokolle mit dem NIDApad und am NIDAarrivalboard in der ZNA eingeführt. Der Vortrag beleuchtet die Vor- und Nachteile dieser Verbesserungsmaßnahme.
16:30 – 18:00 Neue Technologien im Rettungsdienst
Initiative LandRettung im Rettungsdienst Greifswald
Dr. Peter Brinkrolf, Anästhesist, Universitätsmedizin Greifswald
Der Rettungsdienst des Landkreises Vorpommern-Greifswald implementiert und evaluiert im Rahmen des Projekts "Land|Rettung" Ergänzungen zum bisherigen Rettungsdienst. Um Herz-Kreislaufstillstände zeitnah zu therapieren, wird die Reanimation durch Laien gestärkt und eine Smartphone-basierte Alarmierung von Ersthelfern implementiert. Zur Verkürzung des therapiefreien Intervalls wird das Konzept des Telenotarztes evaluiert; zudem ist eine verbesserte Zusammenarbeit zwischen kassenärztlichem Bereitschaftsdienst und Rettungsdienst angestrebt.
Drohnen bei Großveranstaltungen
Philipp Köhler, Fachwirt im Sozial- und Gesundheitswesen IHK, Notfallsanitäter, Projektmanagement und Unternehmenskommunikation, DRK-Rettungsdienst Rheinhessen-Nahe, Mainz
Immer häufiger kommen unbemannte Flugsysteme bei Feuerwehr und Hilfsorganisationen zum Einsatz. Welche Möglichkeiten bietet das fliegende Auge der Einsatzleitung bei Großveranstaltungen? Wie können Rettungskräfte von den neuen Möglichkeiten profitieren und welche Ausbildung benötigt man für einen sicheren und effektiven Betrieb? Diese Fragen gilt es vor einer Beschaffung zu klären. Darüber hinaus gibt der Vortrag einen Einblick in die technischen Möglichkeiten von Drohnen im BOS Einsatz und erläutert sinnvolle Einsatzkonzepte.
Der virtuelle RTW als Ausbildungsmodell der Zukunft?
Philipp Köhler, Fachwirt im Sozial- und Gesundheitswesen IHK, Notfallsanitäter, Projektmanagement und Unternehmenskommunikation, DRK-Rettungsdienst Rheinhessen-Nahe, Mainz
Die Zukunft hat schon längst begonnen, könnte man angesichts immer leistungsfähigerer Systeme im Bereich der “Virtual Reality” meinen. Häufig beschränkt sich dies jedoch auf Computerspiele oder Anwendungen für Smartphones. Der DRK-Rettungsdienst Rheinhessen-Nahe präsentiert ein Pilotprojekt für die virtuelle Ausbildung. Mit “RTW360VR” ist es gelungen, den gesamten Innenraum eines Rettungswagens realitätsnah zu virtualisieren und erlebbar zu machen. Ziel des Projektes ist die Virtualisierung bestimmter Tätigkeiten, die in der Ausbildung zum Notfallsanitäter erlernt werden müssen.